Zahnarzt Dr. Frank Pfingsten

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Zahnfleisch­erkrankungen - Parodontitis

Entzündungen des Zahnfleisches (Gingivitis) und des Zahnhalteapparates (Parodontitis) gehören zu den häufigsten Erkrankungen des Menschen. Die Parodontitis tritt in den meisten Fällen erst ab dem dritten oder viertenLebensjahrzehnt aus und ist der häufigste Grund für Zahnverlust.

Aber: Erkrankungen des Zahnfleisches und späterer Zahnverlust sind nicht schicksalhaft. Durch eine professionelle Therapie, umfassende Betreuung und durch intensive häusliche Mitarbeit gelingt es vielfach bestehende Erkrankungen zu heilen oder zumindest ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.

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Wie entstehen Zahnfleischerkrankungen und was kann man dagegen tun?

Die Entzündung des Zahnfleisches ist eine durch Bakterien verursachte Erkrankung. Wenn durch unzureichende Munhygiene die Menge der Bakterien zunimmt und gefährlichere Arten vermehrt auftreten oder wenn der Körper in seiner natürlichen Abwehr geschwächt ist, entwickeln sich Gingivitis und später Parodontitis.
Ursache ist jedoch immer die Ansammlung von Bakterien auf den Zahnflächen in Form von Zahnbelägen (Plaque), die erst bei tagelangem Wachstum mit dem bloßem Auge sichtbar werden. Gifte aus dem Bakterienstoffwechsel gelangen in das Zahnfleisch und lösen dort eine Entzündung aus, die, wenn sie lange genug besteht, zur Bildung einer Zahnfleischtasche führt.

Das Geheimnis des Erfolges bei der Therapie der Parodontitis liegt im wesentlichen in der möglichst vollständigen und dauerhaften Verminderung der Bakterienzahl.
Dieses Ziel kann vom Patienten durch eine intensive häusliche Mundpflege besonders auch der Zahnzwischenräume erreicht werden.

Die Intensivierung der richtigen häuslichen Mundhygiene ist neben mehrmaliger professioneller Zahnreinigung das Hauptziel der ersten Therapiephase der sogenannten Vorbereitungsphase bei der Parodontitistherapie. Diese Phase umfasst normalerweise 2-4 Sitzungen.

In der zweiten Therapiephase erfolgt das Reinigen von bereits entstandenen tiefen Zahnfleischtaschen mittels spezieller Instrumente bzw. Ultraschall. Diese Reinigung wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt und ist weder während
der Behandlung noch hinterher schmerzhaft. In den meisten Fällen ist ein Tag nach der Behandlung nur noch ein leichtes Ziehen zu spüren.

Einige Wochen später erfolgt eine nochmalige Beurteilung des Entzündungszustandes des Zahnfleisches. Bei sehr tiefen Taschen kann es notwendig sein – um eine langfristig gute Prognose für den Zahn zu erreichen – einen weiteren Eingriff vorzunehmen, um nach Abschieben des Zahnfleisch die Zahnoberflächen unter genauerer Kontrolle nochmals zu reinigen und zu glätten. Unter bestimmten Voraussetzungen ist es hierbei auch möglich bereits große Defekte mit Knochenersatzmaterial und/oder mit speziellen Proteinen aufzufüllen um neuen Knochen zu erzeugen und Zähne dauerhaft wieder zu befestigen. Nach Abschluss dieser Behandlung wird das Zahnfleisch mikrochirurgisch wieder vernäht.

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Als dritte Therapiephase bezeichnen wir die Erkrankungsnachsorge bzw. Erhaltungstherapie. Der langfristige Erfolg der Behandlung der Parodontitis hängt von Ihrer Mitarbeit und von der regelmäßigen Betreuung durch das zahnärztliche Praxisteam ab. Im Rahmen der Nachsorge –auch Recall genannt- werden Zähne und Zahnfleisch kontrolliert und es erfolgt eine professionelle Zahnreinigung.

Nur durch diese Maßnahmen, die alle 3 bis 6 Monate erforderlich sind, läßt sich eine Wiederbesiedlung der Zahnfleischtaschen und ein Wiederaufflammen der Erkrankung verhindern. In dieser Phase wird von unseren Prophylaxeassistentinnen häufig auch das Vector-System eingesetzt, mit dem auf sehr schonende und schmerzarme Weise Taschen gereinigt werden können.

Was kann man gegen freiliegende Zahnhälse tun?

Ein sehr häufiges Problem stellen freiliegende Zahnhälse (Rezessionen) dar. In vielen Fällen handelt es sich hier aber nicht um eine entzündliche Form der Parodontitis, d.h. durch freiliegende Zahnhälse gehen Zähne in aller Regel nicht verloren.

Trotzdem sind diese Bereiche sehr oft kälteempfindlich und werden als ästhetisch störend empfunden.

Gegen die Empfindlichkeit wird meistens ein fluoridhaltiger Lack aufgetragen, der einige Wochen seine Wirkung entfaltet.

Wenn Sie zusätzlich die Ästhetik stört, sollte man die chirurgische Deckung der freiliegenden Zahnhälse in Erwägung ziehen. Hier erfolgt in einem kleinen Eingriff die Deckung der Zahnhälse mit dem eigenem Zahnfleisch und Zuhilfenahme von Emdogain. (www.biora.com), einem speziellen Gel zum Knochemaufbau.

Bei entsprechender Indikation sind die Erfolgsraten sehr hoch.